Die Magnoliales repräsentieren die primitivste Ordnung. Man nimmt
an, daß sie in vielem den gemeinsamen Vorfahren der Angiospermen
ähneln. Die Blüten sind zwittrig und bei vielen Arten (vor allem
bei denen aus der Familie Magnoliaceae) groß und auffallend. Die
einzelnen Organe sind in deutlich schraubiger Anordnung angelegt, die Blütenachse
ist relativ lang und zapfenförmig. Alle Blütenorgane werden in
großer Zahl gebildet. Der Pollen ist monocolpat mit distaler Apertur,
selten inaperturat. Die Samen enthalten kleine, in ein voluminöses
Endosperm eingebettete Embryonen. Die Blätter sind derb, meist einfach,
nicht geteilt und haben üblicherweise einen glatten Rand. Die Magnoliaceae
sind im Südosten Nordamerikas, in Mittel- und Südamerika sowie
in Ostasien beheimatet. Arten einiger Gattungen
(Magnolia,
Liriodendron) werden in Mitteleuropa kultiviert.
Die in Süd- und Mittelamerika sowie Australien vertretenen Winteraceae
besitzen tracheenloses (gefäßloses) Holz. Die
Annonaceae sind
eine große, in den Tropen der Alten und Neuen Welt verbreitete, etwa
2000 Arten umfassende Familie. Die meisten Arten sind Bäume oder Sträucher,
einige sind Lianen.
Den Myristicaceae gehört der Muskatnußbaum (Myristica
fragrans) als bekannteste Art an; etwa 125 weitere Arten (tropische
Bäume) kommen in der Neuen und der Alten Welt vor. Die Pflanzen sind
der Regel diözisch; die zu zymösen oder razemösen Infloreszenzen
zusammengefaßten Blüten sind klein und unscheinbar; die Sepalen
sind teilweise miteinander verwachsen.
Den Myristicaceae nahestehend ist die Familie der Annonaceae. Sie enthält vorwiegend tropische Bäume und Sträucher. Viele der Arten werden wegen ihrer Früchte angebaut.
Monodra myristica (eine Annonaceae) - Frucht einer Annonaceae
© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de