Lein (Linum usitatissimum L.)
Familie der Leingewächse (Linaceae)
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Faserlein |
Öllein |
Source: Kalda M., MPI Köln
Verbreitung; Erträge, Verwendung:
- Verbreitung:
Die wichtigsten Anbaugebiete liegen in Europa, ex-UDSSR, China, Indien,
Nordamerikaund Argentinien. Geringe Bodenansprüche, aber hoher Wasserverbrauch.
Öllein bevorzugt wärmeres Klima mit geringerer Luftfeuchte als
Faserlein.
- Verwendung:
Samenöl (für Lacke, Farben, Linoleum, Speiseöl, Preßrückstände
als Viehfutter); Leinsamen (für Nahrungs- und Heilzwecke); Stengelfasern
(als Rohstoff für die Textilindustrie)
Samen enthalten 38-45% Öl, reich an Linol- und Linolensäure
Herkunft: Anbau:
- Kultivierung und Züchtung:
Lein gehört mit Gerste und Weizen zu den ältesten Kulturpflanzen.
Er wurde schon vor 6000-8000 Jahren von den Ägyptern und Sumerern
angebaut und kam in der jüngeren Steinzeit (im 3. Jahrtausend v. Chr.)
in das südliche Mitteleuropa. Als Stammform wird die schmalblättrige,
ausdauernde Wildart Linum angustifolium mit aufspringenden Kapseln angesehen,
die im Mittelmeerraum bis Südwestasien vorkommt. Durch Auslese sind
Ölleine mit geschlossen bleibender Kapsel, Faserleine und als Kombinationstypen
Ölfaserleine entstanden. Diese verschiedenen Formenkreise lassen sich
bereits in den ältesten Kulturen nachweisen.
- Zuchtziele:
Die Verbesserung des Öl- bzw. Faserertrages und deer Qualitätseigenschaften
steht im Vordergrund. Zur Fasergewinnung sind Typen mit langen, dicken,
unverzweigten Stengeln und hohem Faseranteil erwünscht. Ölleintypen
sollen eher kurzwüchsig sein und eine starke Blütenstandsverzweigung
als Voraussetzung für eine hohe Kapselzahl pro Pflanze aufweisen.
Samengröße, Ölgehalt und Ölzusammensetzung der Samen
entsprechend den speziellen Anforderungen der verarbeitenden Industrie
finden zusätzlich Beachtung. Eine optimale Kombination beider Nutzungsrichtungen
wird mit neuen Ölfaserleinsorten versucht.
Text by Dr.
Wolfgang Schuchert
Adapted to HTML by R.Saedler